Das Heimathaus-Stadtmuseum im neuen Gewand

Architektonisches Highlight für Perg
Voll Freude und mit Stolz können wir bekannt geben, dass das Heimat-haus-Stadtmuseum am Samstag, 16. Oktober 2010 um 14:00 Uhr wieder eröffnet wird. Dazu laden wir alle Perger/innen schon jetzt herzlich ein.

Der vom Architekturbüro Kroh & Partner geplante Aus- und Umbau des Museums, unter der ideenreichen und mustergültigen Leitung von Herrn Ing. Stefan Ager, lässt keine Wünsche in architektonischer und musealer Hinsicht offen. Das Gebäude stellt sicherlich in seiner Form und Farbgebung ein weiteres Highlight für unser schönes Perg dar.

Die Schauräume erfüllen alle Voraussetzungen, die an ein modernes Innenleben eines Museums gestellt werden. Eine völlige Neugestaltung erfuhr auch der äußere Eingangsbereich (Überdachung, Schaukasten, Pflasterung unter Einbeziehung der Gedenktafel „Völkerschlacht bei Leipzig“. Weiters wurden vor dem Haus umfangreiche Änderungen vorgenommen (Gehsteig, Fluchtstiege, betonierter Weg zum Lift und Bepflanzung im hinteren Teil des Grundstückes und der Mühlstein neu). Ein Pylon, vom Schrobenhausenplatz aus gut sichtbar, macht auch Ortsfremde auf unser Heimathaus-Stadtmuseum aufmerksam.

Durch große bauliche Maßnahmen wurden im ersten Stock unter anderem zwei Ausstellungsräume geschaffen.  Der für Sonderaustellungen vorgesehene Raum im Parterre kann wieder seiner dafür vorgesehenen Funktion gerecht werden, da die Ausstellung „Kätes Puppenwelt“ in den 1. Stock übersiedelt wurde. Ein Medienraum, eine kleine Teeküche, ein Behinderten- WC und ein Abstellraum vervollständigen das Raumangebot. Ein Lift ermöglicht nunmehr das Muss einer barrierefreien Begehung des Museums.

Vitrinensystem und Videowand
In den neuen Ausstellungsräumen wurde großer Wert gelegt auf ein sich harmonisch einfügendes Vitrinensystem und auf intensivere Vermittlungsmöglichkeiten. In einem Raum sind auf einer Videowand diverse Bilddokumentationen durch Knopfdruck abrufbar. Zum Thema „Begreifen - Angreifen“ liegen verschiedene Artefakte bereit. Ein besonderes Anliegen war wie bisher auch die pädagogische Aufarbeitung von einzelnen Themen, sodass die Lehrkräfte selbst ihre Klassen führen und mit den Kindern im Museum arbeiten können.

Medienraum für Arbeit in Gruppen
Der Medienraum ist mit sechs quadratischen Tischen und zwanzig stapelbaren Sesseln, einem Schreibtisch, Laptop sowie mit Internet- und Telefonanschluss ausgestattet. Ein Monitor zur Vorführung diverser DVD’s zu verschiedenen Themenbereichen erleichtert das Arbeiten in Gruppen. Die inventarisierte Bücherei ist ebenfalls ein Bestandteil dieses Raumes, der somit bestens geeignet ist, Veranstaltungen und Workshops in kleinem Kreis abzuhalten. In der angeschlossenen Teeküche können durstige Gäste und Mitarbeiter mit Getränken versorgt werden.

Das neugestaltete Entree im Parterre mit Garderobe, dem Büro und einem kleinen Museumsshop machen den Besucher sicherlich neugierig auf ihren darauf folgenden meist geführten Museumsrundgang. Die Schautafeln mit kurzen prägnanten Informationen (auch in Englisch) und Bildmaterial über

  • Urzeit (Mammut Stoß- und Backenzahn), 
  • Altsteinzeit (Weinzierl, Berglitzl), 
  • Bronzezeit (Flussfunde aus Grein), 
  • Römerzeit (Münzen und eine interessante Ringapplikation)), 
  • Früh- und Spätmittelalter (Gräberfeld Auhof, Artefakte aus Grabungen von Archivkurator Kons. Leopold Mayböck bei der Ruine Mitterberg), die sogeannte 
  • Ritterzeit (Rüstung, Schwerter, Armbrust, Morgenstern und Spieß), 
  • Gerichtsbarkeit (Schandgeige, Pagstein, Fotos Burgfriedsteine etc.), 
geben dem Besucher ein anschauliches Bild über die Vergangenheit unserer näheren Heimat.

Nicht zu kurz kommt selbstverständlich die Geschichte der Bezirkshauptstadt Perg, der ein eigener Raum gewidmet ist. Nur kurz erwähnt seien an dieser Stelle die

  • Keramik (Perger Mahlhornware und Gebrauchskeramik), 
  •  bedeutende Persönlichkeiten (Schober, Fließer), 
  • Pfarre (Bleiglasfenster, Perger Tafeln, Kreuzwegtafeln), 
  • zeitgeschichtliche Ereignisse wie Hochwässer des Flusses Naarn mit seinen ehemaligen Mühlen, der Scheiterschwemme mit dem Wehrrechen, 
  • Notgeld, 
  • Schloss Auhof, 
  • div. Urkunden, Gemeindesiegel, etc. 
Das Parterre bleibt der früheren Perger Industrie (Granitabbau, Mühlsteinbrecher, Kaolinabbau), der Geologie der Region und neu den Freilichtanlagen Erdstall, Erdwohnung, Mühlsteinbrecherhaus mit Steingarten und dem Mühlsteinbruch gewidmet.

Ohne finanzielle Hilfe hätte der Heimatverein dies alles nicht verwirklichen können. Deshalb gilt unser besonderer Dank den Verantwortlichen der Stadtgemeinde Perg und dem Land Oberösterreich (Abteilungen Kultur, Gemeinde, Tourismus). Auch der Verein hat im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten seinen Teil zur Innengestaltung beigetragen.

Danke sagen möchten wir dem Architekturbüro Kroh & Partner für die gelungene Planung, den bauausführenden Firmen, unseren Beratern, den für das Layout Verantwortlichen, den Sponsoren und Leihgebern und nicht zuletzt unseren Mitgliedern, die durch ihren Mitgliedsbeitrag ebenfalls zur gelungenen Neugestaltung beigetragen haben.

Dieser Aus- und Umbau stellt für den Vereinsvorstand eine besondere Verpflichtung nicht nur gegenüber der Gemeinde, sondern auch gegenüber der Perger Bevölkerung dar. So können wir das Versprechen abge-ben, unsere ehrenamtlichen Aufgaben so wie bisher mit vollstem Einsatz wahrzunehmen.

 W. Lehmann




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