Der Zahn der Zeit

hat genagt, aber ein schönes, eindrucksvolles Stück ist übrig geblieben. 88 cm lang, 8 cm dick und 4,1 kg schwer ist das Fragment eines in Perg gefundenen Mammut-Stoßzahnes. Es weist auch eine frische Bruchstelle auf. Wie lang der gesamte Zahn gewesen sein könnte, darüber kann man nur Mutmaßungen anstellen.

Das mindestens 10 000 Jahre alte Prachtstück
wurde von Franz Moser nach
Anweisungen durch das OÖ. Landesmuseum konserviert
Die Geschichte über das Ausgraben und Auffinden dieses eiszeitlichen Prachtstückes ist interessant:

Im April 2011wurde in der Lebinger Straße ein Rückhaltebecken für den Hinterbach gebaut. Der „Bauer z’ Tobra“ Franz Lettner, Tobra 1, ließ das Aushubmaterial auf einem seiner Felder ausbringen. Bei den darauffolgenden Einebnungsarbeiten ist ihm ein Gegenstand mit gleichförmiger Rundung gleich aufgefallen.

Franz Lettner mit dem
Mammutzahn an
der ursprünglichen 
Fundstelle    


Lettner schildert: „Ich wollte nicht mit dem Traktor drüberfahren. Als ich das vermeintliche Stück Ast aufgehoben hatte, hat es ob seines großen Gewichtes sofort meine Neugierde erweckt. Ich habe es mit nach Hause genommen und gereinigt. Es war eingebettet in sehr feine, schlierige Erde, ähnlich dem Kaolin. Da ich das Fundstück aber nicht zuordnen konnte, habe ich es einem mir bekannten Jäger gezeigt. Dieser vermutete, dass es ein Mammutzahn sei.“

Den ganzen Sommer über ist das Fossil im Heizraum gelegen und gut ausgetrocknet. Schließlich hat Franz Lettner seinen Fund dem Heimathaus angeboten und geschenkt.

Obmann Franz Moser hat den doch einigermaßen ramponierten und vom Zerfall bedrohten Mammutzahn mit Freude entgegengenommen: „Es ist eine vorbildliche Handlungsweise, wenn jemand ein so bedeutendes Fundstück dem Museum überlässt. So kann es erst wertvoll werden, wenn es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.“

Ein ausgewachsenes Mammut wog vier Tonnen, die Gattung ist vor ca. 10 000 Jahren ausgestorben und war der größte Elefant, der je auf der Erde lebte. Die Menschen der Eiszeit jagten es auch in unserer Gegend unter größten Gefahren. Die Jäger suchten das Mammut über Steilstufen zu jagen und zu Sturz zu bringen. Manchmal legten sie auch Fallgruben an. War das Mammut vom Hinterbach eines natürlichen Todes gestorben oder eine Jagdbeute?

Wir „begrüßen“ ein weiteres Stück zum Angreifen im Heimathaus-Stadtmuseum – es wird nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen. Dem Entdecker sei für die Überlassung herzlich gedankt !

Autor: Franz Moser

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