Der lange Weg zum Museumsgütesiegel

Anlässlich der Verleihung des Museumsgütesiegels für das Heimathaus Stadtmuseum Perg werden Anfang und Entwicklung des Museums dargestellt. Wolfgang Lehmann hat die Fakten bereits zum 40-jährigen und 45-jährigen Jubiläum recherchiert und auch verschiedentlich publiziert.

Siehe auch: Infoblatt des Verbundes Oberösterreichischer Museen

Siehe auch: Heimat- und Museumsverein Perg bei Regiowiki.at

Von der Heimatstube zum Heimathaus-Stadtmuseum 

Aller Anfang ist schwer 


Bescheidene Reste von den im Turm der Jakobskirche lagernden Archivalien rettete der Kommunalvorsteher Michael Fries (1839–1912) in Eigenregie. Er bemerkte, dass diese von der Bevölkerung zweckentfremdend z.B. als Verpackungsmaterial entnommen wurden. 1876 übersiedelten die Dokumente in das neue Rathaus, wo sie von Dr. Eduard Straßmayr, Landesarchivs-Adjunkt, 1908 gesichtet und geordnet wurden.

Seitens der Kommune wurden die Ergebnisse seiner Arbeit in der Broschüre „Das Archiv der Marktkommune Perg in OÖ.“ veröffentlicht. Nach dem Ersten Weltkrieg durchforschte Schuldirektor i.R. Florian Eibensteiner (1853–1932) alle erhalten gebliebenen Urkunden und Handschriften, studierte das Quellenmaterial diverser Bibliotheken und Archive. Das Ergebnis seiner Forschungen fand in dem von seinem Sohn Oberlehrer Konrad Eibensteiner (1886 – 1955) im Selbstverlag 1933 herausgegebenen „Illustrierten Heimatbuch Perg, OÖ.“ seinen Niederschlag.

Das Heimathaus im Bürgerspital 


Nach dem 1938 erfolgten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde der aus Freistadt kommende Dr. jur. Gustav Brachmann (1891 - 1966) in den Jahren 1938 bis 1943 Landrat von Perg. Dieser, Gründer des Mühlviertler Heimatmuseums in Freistadt, hatte sich schon frühzeitig der Heimatkunde verschrieben. Mit unermüdlichem Fleiß und Gewissenhaftigkeit, aber auch oft mit unkonventionellen Mitteln, scheute er keine Mühen, eine Sammlung für ein Heimathaus in Perg aufzubauen. Im September 1943 belief sich die Anzahl der Sammelstücke auf ca. 2.000. Diese steigerten sich bis Mitte 1944 auf fast 3.000 Objekte. Das Gesammelte wurde im ehemaligen Bürgerspital in der Linzer Straße untergebracht. Dieses erste Museum in Perg war zwar nicht öffentlich, für Interessierte jedoch jederzeit zugänglich.

Das Bürgerspital
Nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht im Mai 1945 fiel das Bürgerspital in den Umbruchstagen Plünderungen zum Opfer. Im Frühjahr 1947 ließ Dr. Brachmann Teile des verbliebenen Restes nach Freistadt in das dortige Museum transportieren, während kärgliche Reste am Dachboden der Hauptschule gelagert wurden, wo diese in Vergessenheit gerieten, während das Marktarchiv 1948 in das OÖ. Landesarchiv nach Linz übersiedelt wurde.

Die Vereinsgründung 


Ein entscheidender Anstoß zur Gründung des „Heimatvereines Perg“ war die Freilegung des frühgeschichtlichen Gräberfeldes in Auhof bei Perg. Dieses auf dem Gelände des Klamhofes (Besitzer Georg Kranzl, vulgo Klambauer) nördlich der B 3 gelegene Gräberfeld wurde in den Jahren 1965-1968 von Univ. Prof. Dr. Ämilian Kloiber (1910–1989) vom OÖ. Landesmuseum mit für heutige Verhältnisse einfachsten Hilfsmitteln ergraben. An den Grabungs- und Bergungsarbeiten nahm die Bevölkerung regen Anteil und weckte bei einigen, die zum Teil kräftig mithalfen, das Interesse für die Geschichte ihrer engsten Heimat. Allen voran der Landwirt Georg Trauner-Schützeneder, vulgo Edhofer (1900 – 1974), der schon in den 30iger Jahren auf einem seiner Felder jungsteinzeitliche Artefakte beim Ackern fand. So war es nicht verwunderlich, dass sich Mitte der 60er Jahre mehrere heimatkundlich interessierte Perger Bürger zu informellen Gesprächsrunden trafen, die in dem Ergebnis gipfelten, einen Heimatverein zu gründen. Am 25. Januar 1967 entschlossen sich diese unter dem Vorsitz von Dr. Michael Crisenaz ein Proponentenkomitee zu gründen. Ihm zur Seite standen, um die entsprechenden Schritte einzuleiten, die Herren Georg Trauner-Schützeneder, Johann Grübler sen., Johann Jahn, August Eichinger, Friedrich Walser, Josef Waidhofer, Franz Baumann sen., Richard Seidl, Friedrich Schützeneder, Rudolf Zach, Alfred Fries, Johann Grübler jun., Dr. Werner Marschner, Dagobert Hofstätter und Rudolf Reisinger sowie Frau Maria Reumann und Dr. Elsa Ladenbauer. Mit Schreiben vom 21. März 1967 der Sicherheitsdirektion Linz erhielt der Verein seine rechtliche Grundlage. Die Gründungsversammlung fand am 17. April 1967 im Gasthaus Manner statt, wobei sich ein Großteil der Proponenten dem Verein als ehrenamtliche Vorstandsfunktionäre zur Verfügung stellte. Zum ersten Obmann wurde Trauner-Schützeneder, zum Kustos Friedrich Walser, zum Kassier August Eichinger und zum Schriftführer Johann Jahn gewählt. Es war das erklärte Ziel des Vereines, in Perg wiederum ein Heimathaus zu errichten. Mittels Aufrufen an die Bevölkerung und durch persönliche Kontakte begann man, als Grundstock dienten die spärlich verbliebenen Reste aus dem alten Heimathaus im Bürgerspital, eine neue Sammlung aufzubauen, die ab Juni 1968 in einem Lehrmittelzimmer in der alten Volksschule gelagert wurde. Veranstaltungen wurden in diversen Gasthäusern der Stadt und in öffentlichen Gebäuden abgehalten. Der Besitz eigener Räumlichkeiten, die als Museum genutzt werden konnten, war nicht in Sicht.

Die Heimatstube im Kaufgeschäft Dimmel 


Zur Stadterhebung am 6. September 1969 war es gelungen, in einem Raum im ehemaligen „Dimmelhaus“ in der Herrenstraße 46 die erste Heimatausstellung zu eröffnen.

Das Dimmelhaus

Mit ca. 2.000 Besuchern war der Erfolg so groß, dass man beschloss, diesen Raum als offizielles Heimathaus (Heimatstube) anzumieten.

Das Heimathaus im Eichamt 


1974 stellte die Stadtgemeinde die freiwerdenden Räumlichkeiten im ehemaligen Eichamt am Töpferweg mit einem Gesamtausmaß von ca. 60 m2 zur Verfügung. Diese mussten mit äußerst bescheidenen Mitteln entsprechend adaptiert werden, um zumindest einen Großteil des vorhandenen Fundus museal ausstellen zu können. Bereits zu diesem Zeitpunkt war sich die Vereinsführung im Klaren, dass diese Räumlichkeiten für Museumszwecke nicht geeignet sind und nur als vorübergehende Bleibe anzusehen waren.

Das Heimathaus-Stadtmuseum im ehemaligen Haus des Malermeisters Uhl 


1982, ausgelöst durch einen Umbau des Feuerwehrzeughauses in der Fadingerstraße, begannen die neuerlichen Diskussionen um geeignete Räume. 1991 verstarb der Malermeister Josef Uhl. Seitens der Gemeinde wurde das Haus aus dem Erlös des Verkaufes der Kommunesparkasse angekauft und unter Beiziehung des Architekten Dipl. Ing. R. Kroh aus Linz sowie unter Konsultationen von öffentlichen Stellen zum heutigen Heimathaus-Stadtmuseum umgebaut und adaptiert, wobei auch der körperliche Einsatz der Vorstandsmitglieder einen Teil zum guten Gelingen beitrug. Das Verhältnis der Stadtgemeinde zum Heimatverein wurde in einem Bestandsvertrag geregelt.

Fassade
Heimathaus Stadtmuseum Perg 1993

Die Ausstellungsräume ab 1993 


Durch großzügige Vitrinenspenden zahlreicher Perger Firmen und Privatpersonen konnten die Sammlungen, ergänzt durch Leihgaben der OÖ. Landesmuseen und privater Leihgeber, auf einer Ausstellungsfläche von ca. 250 m2 in neuer Form präsentiert werden. Unser Prinzip war es, von Anfang an Schwerpunkte zu setzen, getreu dem Ausspruch von Herrn WHR Dr. Gunter Dimt, dem damaligen Leiter der Oö. Landesmuseen: „Macht nicht ein Heimathaus, wo man schon beim Eingang über ein Spinnrad fällt, sondern setzt Schwerpunkte“. Das war uns, wie Eintragungen in unserem Gästebuch sowie Aussagen von Fachleuten beweisen, neben einer ansprechenden Außengestaltung, recht gut gelungen. Die Eröffnung des neuen Museums fand am 23. Oktober 1993 im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und unter großer Beteiligung der Perger Bevölkerung statt. Die Segnung nahm der ehemalige Stadtpfarrer von Perg Monsignore Franz Auzinger vor.

Ausstellung 1993

Das Heimathaus-Stadtmuseum nach dem Umbau 2003


Im Jahr 2000 verstarb Adele Egelseer, die einen Teil des Hauses im ersten Stock bewohnte. Somit ergab sich die Möglichkeit eines weiteren Ausbaues des bestehenden Museums, das bereits seit einigen Jahren an Platznot litt, sodass einiges ausgelagert werden musste. Bereits 2002 begann man hausintern mit den Planungen und legte die diesbezüglichen Unterlagen dem Stadtamt vor. Man versprach uns, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen, wobei die Finanzierung des Vorhabens stets einen Kernpunkt darstellte. „Gut Ding braucht Weile“ sagt ein altes Sprichwort. Dies hat sich der Vorstand des Vereines zu Herzen genommen. Mit dem Baubeginn am 4. September 2010 war die Zeit des geduldigen Wartens zu Ende und aller Unmut der sich zwischenzeitlich breitgemacht hatte vergessen. Zu einer kleinen „Baubeginnfeier“ trafen sich Vertreter der Gemeinde als Bauträger, des Architekturbüros Kroh und Partner, der Bau ausführenden Firma Krückl BaugesmbH & Co KG, des Vereinsvorstandes und Pressemitarbeiter vor Ort zu diesem Ereignis. Die jahrelangen Bemühungen von Obmann Anton Baumann und des Vereinsvorstandes hatten endlich Früchte getragen. Die gesamten Bau- bzw. Umbaukosten betrugen rund € 380.000. An Landesmitteln (Kultur, Gemeinde, und Tourismus) wurden € 180.000 zur Verfügung gestellt. Das Warten auf den Umbau hatte sich durch mehrere gelungene Umplanungen gelohnt. Vorerst war auf Grund des Baubeginns noch ein eingeschränkter Museumsbetrieb möglich. Je nach Baufortschritt musste das Museum für einige Zeit geschlossen werden.

Das Heimathaus-Stadtmuseum ab 2010 im neuen Erscheinungsbild 


Voll Freude und mit Stolz konnten wir das Heimathaus-Stadtmuseum am Samstag, 16. Oktober 2010 wieder eröffnen. Dazu waren alle Perger/innen eingeladen. Der vom Architekturbüro Kroh & Partner geplante Aus- und Umbau des Museums, unter der ideenreichen und mustergültigen Leitung von Herrn Ing. Stefan Ager, ließen keine Wünsche in architektonischer und musealer Hinsicht offen. Das Gebäude stellt sicherlich in seiner Form - Verbindung von alt mit neu und seiner Farbgebung - ein weiteres Highlight für Perg dar. Die Schauräume erfüllen alle Voraussetzungen, die an ein modernes Innenleben eines Museums gestellt werden. Eine völlige Neugestaltung erfuhr der äußere Eingangsbereich (Überdachung, Schaukasten, Pflasterung). Weiters wurden vor dem Haus umfangreiche Änderungen vorgenommen (Gehsteig, Fluchtstiege, asphaltierter Weg zum Lift, Bepflanzung im hinteren Teil des Grundstückes. Ein beleuchtbarer Pylon, vom Schrobenhausenplatz aus gut sichtbar, macht auch Ortsfremde auf unser Heimathaus-Stadtmuseum aufmerksam.

Fassade 2010

Die Ausstellungsräume seit 2010


Durch große bauliche Maßnahmen kamen im ersten Stock unter anderem zwei Ausstellungsräume dazu - dadurch konnte der für Sonderaustellungen vorgesehene Raum im Parterre wieder seiner dafür vorgesehenen Funktion gerecht werden, da die Ausstellung „Kätes Puppenwelt“ in den ersten Stock übersiedelte. Ein Medienraum, eine kleine Teeküche, ein Behinderten-WC und ein Abstellraum vervollständigen die Räumlichkeiten. Ein Lift ermöglicht nunmehr das Muss einer barrierefreien Begehung des Museums. In den neuen Ausstellungsräumen wurde großer Wert auf ein harmonisch sich einfügendes Vitrinensystem mit ausziehbaren verglasten Schubladen gelegt.

Ausstellung 2010

Auf intensivere Vermittlungsmöglichkeiten, in einem Raum sind auf einer Videowand diverse Bilddokumentationen durch Knopfdruck abrufbar. Zum Thema „Begreifen, Angreifen“ liegen verschiedene Artefakte bereit. Ein besonderes Anliegen war uns wie bisher auch die pädagogische Aufarbeitung von einzelnen Themen, sodass die Lehrkräfte selbst ihre Klassen führen und mit den Kindern im Museum arbeiten können. Der Medienraum ist mit vier Tischen und zwanzig stapelbaren Sesseln, einem Schreibtisch, Laptop und mit Internet- und Telefonanschluss ausgestattet. Ein Monitor zur Vorführung von DVD’s zu verschiedenen Themenbereichen erleichtert das Arbeiten in Gruppen. Die inventarisierte Bücherei ist ebenfalls ein Bestandteil dieses Raumes. Dieser ist somit bestens geeignet, Veranstaltungen und Workshops in kleinem Kreis abzuhalten. In der angeschlossenen Teeküche können Workshopteilnehmer mit Getränken versorgt werden.

Medienraum

Das neugestaltete Entree im Parterre mit Garderobe, dem Büro und einem kleinen Museumsshop machen den Besucher sicherlich neugierig auf ihren darauf folgenden meist geführten Museumsrundgang. Die Schautafeln mit kurzen prägnanten Informationen und Bildmaterial über die Urzeit (Stoß- und Backenzahn vom Mammut), Altsteinzeit (Weinzierl, Berglitzl), Bronzezeit (Flussfunde aus Grein), Römerzeit (Münzen und eine interessante Ringapplikation), über das Früh- und Spätmittelalter (Gräberfeld Auhof, Artefakte aus Grabungen von Archivkurator Kons. Leopold Mayböck bei der Ruine Mitterberg), die sogenannte Ritterzeit (Rüstung, Schwerter, Armbrust, Morgenstern und Spieß), die Gerichtsbarkeit (Schandgeige, Pagstein, Fotos Burgfriedsteine etc.), geben dem Besucher ein anschauliches Bild über die Vergangenheit unserer näheren Heimat. Nicht zu kurz kommt selbstverständlich die Geschichte der Bezirkshauptstadt Perg, der ein eigener Raum gewidmet ist. Erwähnt sei an dieser Stelle die Keramik (Perger Malhornware und Gebrauchskeramik), bedeutende Persönlichkeiten (Bundeskanzler Dr. Schober, Bischof Fließer), die Pfarre (Bleiglasfenster, Perger Tafeln, Kreuzwegtafeln), zeitgeschichtliche Ereignisse, Hochwässer des Flusses Naarn mit seinen ehemaligen Mühlen, der Scheiterschwemme mit dem Wehrrechen, Notgeld, Schloss Auhof, div. Urkunden, Gemeindesiegel, etc. Das Parterre blieb der früheren Perger Industrie (Granitabbau, Mühlsteinbrecher, Kaolinabbau, Fa. Manner und den Vereinen), der Geologie der Region und neu den Freilichtanlagen Erdstall, Erdwohnung, Mühlsteinbrecherhaus mit dem Steingarten und dem Mühlsteinbruch vorbehalten.

Finanzierung


Ohne finanzielle Hilfe hätte der Heimatverein dies alles nicht verwirklichen können. Deshalb gilt unser besonderer Dank den Verantwortlichen der Stadtgemeinde Perg und dem Land Oberösterreich (Abteilungen Kultur, Gemeinde, Tourismus). Auch der Verein hat im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten einen Teil zur Innengestaltung beigetragen. Dieser Aus- und Umbau stellt für den Vereinsvorstand eine besondere Verpflichtung gegenüber der Gemeinde und der Perger Bevölkerung dar. So können wir das Versprechen abgeben, unsere ehrenamtlichen Aufgaben so wie bisher mit vollem Einsatz wahrzunehmen. Der Heimatverein Perg betreut nicht nur das Heimathaus-Stadtmuseum, sondern auch einige

Freilichtanlagen 


So unter anderem den Scherer Mühlsteinbruch. Im Herbst 1985 wurde mit den notwendigen Rodungs- und Freilegungsarbeiten begonnen. 1986 wurde ein geeigneter Aufgang geschaffen, um den Steinbruch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 1997 erfolgte die Kennzeichnung des Weges zum Mühlsteinbruch mit Mühlsteinen.

Mühlsteinbruch Scherer

Eine weitere Attraktion stellt der mittelalterliche Erdstall „Ratgöbluckn“ dar. Dieser ist mit einer Ganglänge von 106 m, mehreren Kammern und Sitznischen einer der besterhaltenen seiner Art. Die Ratgöbluckn ist zudem der größte begehbare Erdstall zumindest in Oberösterreich.

Erdstall Ratgöbluckn

Seit 2006 ist es uns durch das Entgegenkommen von Frau Achleitner-Luftensteiner möglich, eine sogenannte Erdwohnung, ein auf ihrem Privatgrund gelegenes Unikat, einem breiten Publikum zu zeigen. Die aus dem Sandstein gehauene Höhle war noch bis 1938 bewohnt.

 Ende Juni 2007 wurde das bislang letzte Glied der Freilichtanlagen eröffnet. Hierbei handelt es sich um das vom „Verein Steinbrecherhaus“ unter seinem Obmann Harald Marschner angekaufte und adaptierte ca. 200 Jahre alte Steinbrecherhaus in der Mühlsteinstraße. Dieses beherbergt nicht nur ein kleines Museum, in dem das häusliche Leben einer Steinbrecherfamilie dargestellt wird, sondern stellt in seinem Freigelände in einer Ausmacherhütte die Arbeitsweise der Stein- und Mühlsteinbrecher dar. Zu dieser Attraktion führt der sogenannte „Steinbrecherspaziergang“. (Stadtplatz - durch den Stephaniehain - Erdstall - Mühlsteinbruch). Zahlreiche äußerst gut besuchte Veranstaltungen wie Volksmusikabende, Lesungen oder Workshops beleben das gesamte Ensemble.

Steinbrecherhaus

Vereinsaktivitäten


Durch diverse Vereinsaktivitäten leistet der Heimatverein Perg wertvolle Beiträge zum kulturellen Leben der Stadt. Exkursionen in die nähere Umgebung, Vorträge in Wort, Bild und Ton, Lesungen, Herbstfahrten und Sonderausstellungen zu interessanten Themenkreisen, Wanderungen und Stadtführungen sind immer wieder gern angenommene Veranstaltungen. Bei sonstigen Anlässen sind wir ebenfalls stets präsent, wie Tag der offenen Tür, Tag des Denkmals, Einkaufsnacht, Christkindlmarkt oder Nacht der Museen. Mit unserer Aktion „Schule und Museum“ wurde ein thematisch inhaltliches und didaktisches Konzept erstellt, um den Ansprüchen einer modernen Museumspädagogik gerecht zu werden. In Zeitungen, Monatsschriften und Jahrbüchern sind wir mit Beiträgen vertreten. Vier Schaukästen (in der Bezirkshauptmannschaft, in der Dr. Schober Straße, am Schrobenhausener Platz und vor dem Heimathaus), in denen wir auf aktuelle Veranstaltungen und heimatkundliche Beiträge des Vereines hinweisen, runden unsere örtliche Präsenz ab. Zahlreiche Mitgliedschaften in musealen Vereinen und geschlossenen Kooperationen machen den Heimatverein Perg weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt und anerkannt.

Rückblick 45 Jahre Heimatverein Perg 


ist ein Anlass, mit etwas Stolz auf das Geleistete zurückzublicken. Es ist aber auch ein Ereignis des Gedenkens, und zwar an jene Funktionäre die am Aufbau des Vereines und seinen Einrichtungen großen Anteil hatten, ein Stück des oft steinigen Weges mit uns gegangen sind, die jedoch leider nicht mehr unter uns weilen. Stellvertretend für diese seien die Obmänner Georg Trauner-Schützeneder, Hans Grübler und Kons. Anton Baumann genannt. Derzeit gehören dem Verein 407 Mitglieder an. Der Jahresmitgliedsbeitrag beträgt € 10,00. Jeder Neubeitritt bzw. ehrenamtliche Mitarbeiter/in wird herzlich willkommen geheißen.

 Ausblick 


Wir können versichern, dass wir getreu unserem Vereinsleitbild unsere Ziele weiter erfolgen, der Jugend das Wirken und Schaffen unserer Vorfahren näher zu bringen, hiefür ihre Achtung und ihr Verständnis zu erwecken, den Heranwachsenden zu helfen, aus den Geschehnissen der Vergangenheit die Welt besser zu verstehen, die Älteren anzuregen, ihre Erlebnisse bis zu bescheidenen persönlichen Erinnerungen zu sichten, auf ihre Vergangenheit stolz zu sein, ihre Erfahrungen, ihr Wissen den Nachkommenden weiterzugeben und in geeigneter Form zu vermitteln sowie in uns allen die Liebe zu unserer schönen Heimat zu vertiefen.

Autor: Wolfgang Lehmann
Fotos: Archiv Heimatverein Perg

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